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Green Skills in der Installations- und Gebäudetechnik

Bedeutung und Wahrnehmung einer sich wandelnden Arbeitswelt

Die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten Studie von Oecolution, wie Österreichs Jugend tickt, überraschten: 90,2 Prozent wissen, was „Recycling“ ist. Jeder zweite Befragte kann mit dem Thema „Green Jobs“ nichts anfangen. Nur 48,2 Prozent haben davon schon gehört. Und nur 21,9 Prozent haben sich schon „sehr viele“ Gedanken über „Green Jobs“ gemacht. In der Altersgruppe der 14-16Jährigen, die ja unmittelbar vor der Entscheidung für eine Berufsausbildung stehen, ist dies ebenfalls nur jeder fünfte (20,5 Prozent). Die Meinungen der Jugendlichen im Alter von 10-16 Jahren zeigen, dass über Umwelt viel nachgedacht wird. Weniger jedoch über „Green Jobs“, weil sie das Konzept nicht verstehen.

Aber wie wichtig sind Green Skills in der Installations- und Gebäudetechnik? Sind Gas- und Sanitärtechnik, Heizungs- und Lüftungstechnik tatsächlich „Green Jobs“?

Das Aufgabengebiet im Installateurberuf von heute ist groß und vielfältig: Warmwasser-Heizungsanlagen, Heißwasseranlagen, Kraft-Wärmekoppelungen, Brennstoffzellentechnologie, Regel- und Messeinrichtungen und vieles andere mehr. Ein Blick auf die Fertigkeit und Kenntnisse der Green Skills zeigt, dass die Installateurinnen und Installateure von heute Schlüsselrollen in der grünen Transformation unserer Welt (Dekarbonisierung) spielen. Sie bereiten beispielsweise die Nutzung erneuerbarer Energieformen z.B. Solarwärmesysteme, Wärmepumpen und oberflächennahe geothermische Systeme und Biomassekessel vor und installieren sie.

„Die Mess-, Steuer- und Regelungstechnik inklusive der optimalen hydraulischen Abstimmung spielen bei modernen Heizungen oder bei der Modernisierung älterer Anlagen eine grundlegende Rolle, da damit viel Energie eingespart werden kann“, meint Bundesinnungsmeister Manfred Denk. Genau an diesen GreenSkills, die dem Nachwuchs zu vermitteln sind, setzt auch Bundeslehrlingswart Gerald Kopsa an und weist auf die aktuelle Überarbeitung des Lehrberufs hin, wenn er meint, „dass die Elektronik bzw. Regelungstechnik von der digitalen Seite her eine Schlüsselrolle in der neuen Ausbildungsordnung zukommen wird.“ Nicht nur in der klassischen Elektrotechnik, sondern auch in der Heizungstechnik ist die Digitalisierung im schnellen Voranschreiten. Als Beispiel kann hier Smart Home genannt werden, wenn man z.B. die Heizung vom Urlaubsort über das eigene Smartphone hinunterfahren kann und vor der Heimreise wieder auf die gewünschte Temperatur hinauffährt. In der Ausübung des Installateurberufs sollen sich die Anwendung von GreenSkills mit sozialer Kompetenz verbinden. Je besser das dem Installateur oder der Installateurin gelingt, desto erfolgreicher wird die Kundenbindung gelingen. Es bringt wenig, in einem Haus eine Heizungsanlage mit erneuerbarer Energie einzubauen, z.B. eine Wärmepumpe, wenn diese Heizungsart nicht zum Haus oder zur Umgebung (Lärmentwicklung) passt. Die Beschaffenheit und die Kundengewohnheiten müssen vom Installateur unbedingt beachtet werden.

Damit der Jugend von heute die Bedeutung und das Verständnis von „Green Jobs“ klar wird, ist bei ihrer Allgemeinbildung schon in der frühen Schulbildung anzusetzen. Es reicht nicht, in Schule nur über Umweltschutz etwas zu lernen, sondern es bedarf auch einer grundlegenden Aufklärungsarbeit, wie Umweltschutz im Wohnbereich, Verkehr oder der Industrie technisch umzusetzen ist. Je besser eine dementsprechende Gestaltung der Schulausbildung in Form der Verbindung von Umweltschutz und Technik gelingt, desto größer wird das Verständnis der Jugend für GreenJobs und eine zielführendere Berufsberatung der Jugend gelingen.